FAQ´s

FAQ´s (frequently asked Questions) = häufig gestellte Fragen.


Frage:

Wie kann man "Jungfer im Grünen" vom echten Schwarzkümmel unterscheiden?

 

Antwort:

Anhand der "Haare" unterhalb der Blüte bzw. um die reife Samenkapsel herum. (siehe Bild) Das Gesamterscheinungsbild der Pflanzen ist unterschiedlich. Das ist zugegebenermaßen ein sehr unsicheres Detail.

 

 

Blüten

 

Farbe der unreifen Samenkapsel.

 

Farbe der reifen Samenkapsel

 

Form der Samenkapsel

 

Jungfer im Grünen

 

blau, rosa, weiß

gefüllt, ungefüllt

helles Grün evtl.mit breiten violetten Längsstreifen

 

ockerfarben, trocken evtl. mit dunklen Längsstreifen

 

gerundet

 

Schwarzkümmel

 

hellblau bis weiß, ungefüllt

 

helles Grün ohne Längsstreifen

 

 

ockerfarben, trocken, ohne Streifen

 

 

eher kantig

 


 

Leider werden im Internet die Begriffe "Jungfer im Grünen" (auch Stauferblume, Jungfer in Haaren, Gretl im Busch, u.v.m.) und Schwarzkümmel wild durcheinander verwendet. HIn und wieder taucht auch der Name Kreuzkümmel auf.

Jungfer im Grünen ist -dank Zucht-  in der Blüte recht vielgestaltig- mal mit schlanken Blütenblättern mal mit breiten. Das gilt auch für den Schwarzkümmel. Sicher lassen sich die Pflanzen an den "Haaren" der Jungfrau erkennen, die direkt unter der Blüte ansetzen und später die Samenkapsel einhüllen.

Beide Pflanzen gehören der Gattung Nigella an. Die Samen sind klein, kantig und schwarz. Die der Jungfer schmecken leicht nach Waldmeister durch das enthaltene Cumarin. Die Samen des Schwarzkümmels schmecken trotz Cumaringehalt nach Sesam.  Cumarin kann bei übermäßigem Verzehr Kopfschmerz und Übelkeit auslösen . Der Name Schwarzkümmel täuscht übrigens, die Pflanzen hat nichts mit dem Gewürzkümmel zu tun.

Kreuzkümmel und unser einheimischer echter Kümmel gehören der Gattung Carum an. Beides sind weißblühende Doldenblütler und ihre Samen haben die bekannte Kümmelform und schmecken nach Kümmel, wobei Kreuzkümmel eine pfeffrige Note hat.


Frage:

Wann darf ich meine Hecke/ meinen Baum schneiden?

Vom 01.März bis zum 30.September dürfen Hecken, Sträucher und Bäume nicht geschnitten werden, weil Vögel darin brüten könnten- stimmt das?

 

Anwort:

Im Allgemeinen stimmt das. Es gibt aber Ausnahmen. Obstbäume sind grundsätzlich von dieser Regelung ausgenommen; im Hausgarten, Kleingarten, Dauerkleingarten und anderen gärtnerisch genutzten Flächen gilt sie nur bedingt. Da Obstbäume, um sie z.B. im Wachstum zu bremsen oder einen gleichmäßigen Ertrag zu erreichen, im späten Frühjahr bzw. im Sommer geschnitten werden sollten und starkwachsende Hecken öfter als zweimal im Jahr zurückgestutzt werden müssen, wenn sie sonst z.B. eine Gemüsekultur beschatten würden oder eine angrenzende Straße zu sehr einengen, dürfen hier Bäume und Hecken das ganze Jahr über geschnitten werden. Allerdings sollte man sich von März bis Oktober auf das absolut Nötige beschränken. Im Notfall darf sogar gerodet werden, hier sollte man vorher aber trotzdem die Genehmigung bei der Gemeinde einholen.

Ein Gartenfreund schaut natürlich vorher gewissenhaft nach, ob nicht vielleicht gerade ein Vogelpäarchen brütet- dann wird selbstverständlich nicht geschnitten.


 

Frage:

Wie werde ich ohne Gift den Giersch im Garten los.

 

Antwort:

so oft wie möglich abreißen und wo möglich mit Wurzel ausreißen. Alle Wurzeln zu entfernen ist schier unmöglich, wenn sich der Giersch erst einmal fest  angesiedelt hat. Aber auch die Wurzel will ernährt werden und das ist nur über die Blätter möglich. Werden diese regelmäßig entfernt wird die Ausbreitung zumindest eingedämmt. Wartet man bis der Giersch Blüten angesetzt hat und reißt ihn dann aus, nimmt man der Pflanze viel Kraft. Aber natürlich sollte man nicht warten bis die Samen reif sind. Ganz verhindern kann man die Ausbreitung durch Samen trotzdem nicht, so daß sich Giersch immer wieder neu in den Garten zwängt.

Alternativ kann man dem Giersch auch mit "Bodendeckern" wie z.B. Wintergrün, Dickmännchen, Taglilien und Funkien begegnen. Ebenso effektiv sind hohe dichte Stauden. Tiefer Dauerschatten bekommt dem Giersch nicht.

Als kleiner Trost sei gesagt, daß man Giersch auch essen kann. Die jungen Blätter werden wie Spinat zubereitet und schmecken würzig. Zudem kann man aus den getrockneten Blättern einen guten Tee und leckere Limonade bereiten.

Der Giersch ist eine Heilpflanze.

Gibt es einen Helfer gegen den Giersch? Hier scheint ein Bestand der Pflanze von einem Blattpilz befallen zu sein. Blattpilze bremsen die Pflanze in der Entwicklung. Je dichter die Pflanzen stehen umso schneller kann sich ein Pilz dazwischen ausbreiten.
Gibt es einen Helfer gegen den Giersch? Hier scheint ein Bestand der Pflanze von einem Blattpilz befallen zu sein. Blattpilze bremsen die Pflanze in der Entwicklung. Je dichter die Pflanzen stehen umso schneller kann sich ein Pilz dazwischen ausbreiten.

Frage:

Was kann ich gegen Schnecken tun.

 

Antwort

Uns Kleingärtnern werden haupsächlich drei Schneckenarten zum Schädling (genaugenommen sind es sehr wichtige Umweltschützer):

 

die Ackerschnecke

die gewöhnliche Wegschnecke

und die sogenannte spanische Wegschnecke

 

Eine Schneckenplage hat mehrere Ursachen:

 

Klimabedingt: ein milder Winter sorgt dafür, daß nicht nur Gelege der Wegschnecke, sondern auch ein Großteil der adulten Tiere über den Winter kommen. Sie können im Frühjahr sofort durchstarten mit Fressen und Eierlegen

 

fehlende Nützlinge: unsere Gärten werden geputzt bis zum geht nicht mehr. Für Schneckenfresser bleibt kein Platz. Zu den (Nackt-)Schneckenvertilgern gehören: Blindschleiche, Eidechse, Kröte, Raubkäfer und ihre Larven, Laufkäfer und ihre Larven, Igel, Marder, Ringelnatter, Hühner, Laufente, Wildvögel, Maulwurf, Fadenwürmer (Nematoden) Die viel gelobten Tigerschnegel und die Weinbergschnecken gehören nicht zu den Schneckenvertilgern. Weinbergschnecken fressen -wenn überhaupt- vielleicht an einem aufgedeckten Gelege, aber sie graben nicht danach. Tigerschnegel fressen an einer Schnecke evtl. auch mal ein ganzes Jungtier. Für die Jagd auf eine ausgewachsene Nacktschnecke sind sie zu langsam. Trotzdem schonen, denn sie fressen verpilzte Pflanzen und meiden offenes Gelände wie Gemüsebeete

Nützlinge langfristig anlocken durch Totholzhaufen, Laubhaufen, beruhigte Gartenbereiche, Steinhaufen, Nistmöglichkeiten, lockere Hecken...diese Nützlinge wieder anzusiedeln kann bis zu drei Jahre dauern, ist auf lange Sicht aber die wirkungsvollste Methode, da die Nützlinge auch aktiv sind, wenn wir in Urlaub sind oder zuhause schlafen oder wenn es regnet.

 

Anbauweise Monokultur: pro Beet eine Pflanzenart. Schnecken orientieren sich nach Geruch. Ein Beet mit ausschließlich Kopfsalat wirkt wie Neonreklame in der Nacht. Besser: Mischkultur. Zum einen wird der Boden gleichmäßig ausgenutzt und ermüdet dann nicht so schnell, zum anderen tut sich die Schnecke schwer "ihre" Futterpflanze zu finden. Gewürzkräuter dazwischen setzen. Den Boden zwischen den Pflanzen feinkrümelig halten, mit dünner Grasschnittschicht mulchen. Da laufen Schnecken nicht ganz so gerne drüber. Rotblättrigen Salat fressen Schnecken nur in der Not. Sie mögen keinen roten Pflanzenfarbstoff.

 

Gießmethode: Pflanzen wirklich mit der Kanne einzeln gießen und zwar morgens! Abends mit dem Schlauch gegossen breitet den Schnecken quasi den roten Teppich aus. Auf feuchtem Boden in kühler Nacht kommen sie weit. Morgens hält die aufgehende Sonne die Schnecken von einer weiten Wanderung ab. Morgens gießen bewahrt empflindliche Pflanzen zudem vor Verpilzung.

 

Einsatz von Gift: Gift trifft fast immer auch die Nützlinge, spätestens dann, wenn sie eine gerade noch lebende, vergiftete Schnecke fressen. Die restlichen Nützlinge wandern ab, weil sie kein Futter finden.

 

Fehlende Futterpflanzen. Schnecken mögen auch andere Pflanzen, mit denen sie sich in entfernte Gartenbereiche locken lassen- weg vom Gemüsebeet (Das finden auch die Nützlinge schnell heraus). Dazu gehören viele Pflanzen, die auch uns gefallen: Rittersporn, Funkie, Fettblatt, Lupine....besteht der übrige Garten nur aus Rasen, bleibt als Futterplatz nur das Gemüsebeet

 

Wie kann man sonst den Schnecken begegnen?

 

Schneckenunterschlupfe abseits der Beete auslegen z.B. unbehandelte Holzbretter. Schnecken suchen darunter Schutz und lassen sich dann leicht absammeln.

 

Schneckenzaun: erst mal recht teuer, hält aber Jahre und hat sich bewährt. Muß ringsum geschlossen sein und sollte ca. 10 cm tief in den Boden reichen. Auf überhängende Zweige und Blätter achten. Sehr große Schnecken können ihn u.U. trotzdem überwinden, wenn sie dahinter eine leckere Pflanze riechen. Mischkultur anwenden!

 

Nematoden ausbringen: immer in Verbindung mit einem Schneckenzaun und nur auf den Beeten. Wirkt nicht im Rasen. Wirkt nicht gegen oberirdische Schnecken, sondern nur gegen die frisch geschlüpften im Boden! Nematoden sind wirtsspezifisch, sie greifen vorwiegend die Ackerschnecke an, die so gefürchtete spanische Wegschnecke wird auch bei doppelter Menge kaum geschädigt. Gehäuseschnecken sind nicht betroffen. Der Boden muß mind. 13°C warm sein. Vor tiefer Austrocknung schützen. Nematoden brauchen für die Fortbewegung Wasser. Bei mehrmaliger Anwendung sehr wirkungsvoll aber aufwändig.

 

Boden feinkrümelig halten und leicht mulchen.

 

Schneckenringe: auf guten Bodenschluß achten und immer wieder kontrollieren falls ein Schneckengelege im Boden war oder sich eine Schnecken trotzdem drunter durchgewühlt hat.

 

Vliese: helfen nur bedingt, da die Gelege der Schadschnecken sich bis zu 10 cm tief und bevorzugt im offenen Boden der Beete befinden. Deshalb im Herbst und Frühjahr Boden mit Schorgabel tief lockern, Schneckenzaun im Frühjahr errichten und vor einer Kultur Nematoden ausbringen. Beete anschließend kontrollieren. Nach 10 Tagen nochmals Nematoden ausbringen dann säen/pflanzen.

 

Schnexagon: Neuentwickeltes Mittel. Wird auf senkrechte Flächen gestrichen und verhindert, daß die Schnecke daran hochkriechen kann, zum Selbstbau eines Schneckenzaunes oder für Töpfe und Hochbeet. Über Nebenwirkungen oder nicht ist noch nichts bekannt. Laut Hersteller ist es nicht giftig. Nicht dauerregenfest.

 

Schneckenkorn: Hier Schneckenkorn aus Eisen-Phosphor-Verbindung verwenden. Dieses zerfällt zu Dünger. Im Übermaß ist es allerdings auch für die Kleinstlebewesen im Boden schädlich. Unbedingt an die Mengenangaben halten. Auch andere Schnecken werden angelockt. Schneckenkorn enthält einen Lockstoff, damit es lieber als die Pflanze von den Schnecken gefressen wird.

 

Absammeln: nur bedingt möglich. Und will man sie nicht töten- wohin dann damit, manche Leute vertragen sich ja mit ihrem Gartennachbar.

 

Was hilft nicht oder nur bedingt:

 

Bierfallen: Sie locken auch die Schnecken aus Nachbars Garten an- Freibier für alle. Nicht alle Schnecken ertrinken darin, manche können durchaus auch trinken und dann wieder rausschleimen. Andere Schneckenarten und wertvolle Schneckenfeinde verenden aber unter Umständen darin

 

Kupfer: Im Versuch mit Nacktschnecken schnecken diese nach kurzem Zögern auch über breite Kupferbänder- teuer und wirkungslos. Mag helfen, wenn Spannung angelegt wird, darf dann aber nicht naß werden.

 

Tigerschnegel: Sie knabbern schon mal an anderen Schnecken, fressen sie aber nicht ganz. Die angegriffene Schnecke kann das durchaus überleben. Bei der spanischen Wegschnecke ist der Tigerschnegel selbst in Gefahr. Zudem ist er ein Wald- und Strauchbewohner, offene Beete meidet er. Trotzdem unbedingt leben lassen. Unser Gemüse verschmäht er, dafür frißt er u.a. krankes Holz und verpilzte Pflanzenteile, Pilze und Flechten

 

Kaffeesatz: hält Schnecken nur eine Weile fern. Dafür werden die Bitterstoffe und Koffein in den Boden gewaschen. Kleine Mengen sind okay, großflächig nein. Koffein ist Gift für viele Tiere, unter anderem auch für die Kleinstlebewesen, die unseren Boden fruchtbar halten. Das gleiche gilt für Salz, Ätzkalk, Backpulver, Kalk, Essig und sonstige Hausmittelchen und Chemikalien...

 

So viele Methoden wie möglich zeitgleich anwenden. Eine allein ist nur bedingt wirksam. Und immer dran denken: Die Nützlinge bleiben nur, wenn auch noch ein paar Schnecken im Garten leben. Schnecken sind durchaus wichtig. Sie verwerten Aas, kranke und verpilzte Pflanzen, Kot, beschleunigen die Entstehung von Humus und sorgen für den Erhalt der Artenvielfalt. Ein hervorragender Schneckenfresser und aktiver Schneckenjäger ist im übrigen die spanische Wegschnecke; wenn sie Hunger hat, macht sie selbst vor der eigenen Art nicht Halt.